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Wirtschaft Höchste Dringlichkeitsstufe

Behörden warnen vor Explosionsrisiko bei einigen Airbus A320

Freier Wirtschaftsredakteur
An Air France Airbus A320 airplane takes-off at the Charles-de-Gaulle airport in Roissy, near Paris, France April 2, 2021. REUTERS/Christian Hartmann An Air France Airbus A320 airplane takes-off at the Charles-de-Gaulle airport in Roissy, near Paris, France April 2, 2021. REUTERS/Christian Hartmann
"Keine Probleme während des Betriebs“, sagt Airbus. Betroffen sind Modelle der A320er-Reihe
Quelle: REUTERS
Die europäische Luftfahrtsicherheitsbehörde EASA hat ein Sicherheitsproblem ausgemacht: die Treibstofftanks einiger älterer Modelle der A320-Baureihe. Grund sind offenbar mangelhafte Kraftstoffpumpen.

Die europäische Luftfahrtsicherheitsbehörde EASA warnt mit höchster Dringlichkeitsstufe vor der Explosionsgefahr in Treibstofftanks einiger älterer Modelle der Airbus-A320-Baureihe. Auslöser ist ein Qualitätsproblem mit Kraftstoffpumpen des französischen Triebwerkeherstellers Safran.

So wurde ein kleines Bauteil lose unter der Antriebswelle einer Pumpe gefunden. Dies könnte zu einer Zündquelle im Treibstofftank werden, heißt es in der Begründung der europäischen Behörde. Auch das deutsche Luftfahrtbundesamt macht auf das Risiko aufmerksam.

Die EASA hat zwar kein Flugverbot verhängt, wie dies nach dem Absturz von zwei Boeing-Modellen vom Typ 737-Max über Monate der Fall war. Dennoch sollten bestimmte Pumpen binnen zehn Tagen oder höchstens 50 Flügen ausgetauscht werden. Betroffen seien Modelle aus der A320-Familie, die vor dem 30. Juni 2015 produziert wurden. Die Behörde setzt rund 100 Kraftstoffpumpen auf die Austauschliste. Welche Fluggesellschaften einen Austausch vornehmen müssen, wird nicht genannt.

Bei Airbus heißt es auf Anfrage, dass „weniger als zwei Prozent“ der A320-Flotte überhaupt betroffen sein könnten. Airbus verweist darauf, dass Safran Aerosystems den Flugzeughersteller auf das Qualitätsproblem aufmerksam gemacht habe. Daraufhin seien die Sicherheitsmaßnahmen angelaufen. „Es wurden keine Probleme während des Betriebs gemeldet“, teilt Airbus mit. Auch die laufende Airbus-Produktion sei nicht betroffen.

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Die Pumpen mit dem Qualitätsproblem seien identifiziert und würden nach einem Aktionsplan mit Safran ausgetauscht. Wie es in Luftfahrtkreisen heißt, kann dies theoretisch zwischen 25 und 100 Modelle der A320-Flotte mit insgesamt mehreren Tausend Flugzeugen betreffen. Jedes Modell habe vier Treibstoffpumpen, davon zwei in den Tragflächen.

Die Luftfahrtbehörde EASA und die für die USA verantwortliche Sicherheitsbehörde FAA veröffentlichen mehrmals jede Woche Hinweise auf Schwachstellen bei Flugzeugen, Hubschraubern oder Triebwerken. Die Warnungen in unterschiedlichen Abstufungen tragen nach Ansicht von Experten mit dazu bei, dass sich der Flugverkehr zu einem sehr sicheren Verkehrsmittel entwickelt hat. Bei keinem anderen Verkehrsträger gibt es eine ähnlich transparente Risikoliste für die Branche.

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