Treibsandlöcher – die akute und unsichtbare Gefahr am Strand
Im Nordsee-Urlaubsort St. Peter-Ording sperrte die Tourismuszentrale nach mehreren Hochwasser-Tagen ganze Strandabschnitte ab. Eine Touristin musste gerettet werden.
Die anhaltend hohen Wasserstände der vergangenen Tage haben an einigen Stellen des Strandes von St. Peter-Ording zu einer ungewöhnlichen Gefahr geführt: Es haben sich vereinzelte Treibsandlöcher gebildet, insbesondere im Bereich des Ortsteils Bad, nahe den bekannten Pfahlbauten und Strandkorbpodesten. Dies veranlasste die Tourismus-Zentrale des bekannten Nordsee-Ortes umgehend zu handeln – denn wer in ein Treibsandloch gerät, kann schnell einsinken und sich eventuell nicht selbst wieder befreien. Erst am Mittwoch musste eine Spaziergängerin aus einem Treibsandloch gerettet werden, sie blieb unverletzt.
Die betroffenen Abschnitte des Strandes wurden weiträumig abgesperrt und mit Warnschildern versehen, um Urlauber und Einheimische vor den unsichtbaren Gefahren zu schützen. Eine umfassende Kontrolle aller Strandabschnitte ergab dann, dass keine weiteren Bereiche aktuell betroffen sind, und auch die Strandparkplätze in Ording und Böhl bleiben zugänglich.
Trotz mehrfacher täglicher Überprüfungen durch die Mitarbeiter der Tourismus-Zentrale und gemeinsamen Begehungen mit dem Ordnungsamt, könne aber nicht vollständig ausgeschlossen werden, dass einzelne Treibsandlöcher unentdeckt geblieben sind oder sich neue bilden. Daher wird zu besonderer Vorsicht aufgerufen.
Nils Stauch, Fachbereichsleiter für Strände und somit verantwortlich für die Strandsicherheit, warnt: „In den markierten und abgesperrten Flächen am Strandabschnitt Bad besteht eine akute Gefahr. Diese Stellen sind unbedingt zu meiden.“ Er appelliert an Strandbesucher, neue Gefahrenstellen umgehend zu melden und gibt Verhaltenshinweise für den Fall, dass man doch in Treibsand geraten sollte.
Das Phänomen Treibsand ist für St. Peter-Ording nicht neu, kommt aber eher selten vor und war bislang meist auf abgelegene Strandbereiche beschränkt, vor allem nach Sturmfluten und hohen Wasserständen. Das Ordnungsamt beim Amt Eiderstedt erwägt derzeit die Erlassung einer Allgemeinverfügung, welche das Betreten der gesperrten Bereiche unter Strafe stellen würde. Eine entsprechende Entscheidung steht noch aus.
Die Tourismus-Zentrale hat die Warnung vor den Treibsandlöchern bereits im Internet veröffentlicht und wird die Öffentlichkeit informieren, sobald sich die Lage entspannt.