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Chinas Smartphone-Riesen drängen auf den deutschen Markt

Wirtschaftsredakteur
Das Xiaomi 14 Ultra soll nicht nur bessere Fotos als die Konkurrenz machen Das Xiaomi 14 Ultra soll nicht nur bessere Fotos als die Konkurrenz machen
Das Xiaomi 14 Ultra soll nicht nur bessere Fotos als die Konkurrenz machen
Quelle: dpa/Xiaomi
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Chinesische Smartphones sind größtenteils aus deutschen Geschäften verschwunden. Doch große Hersteller haben jetzt die Patenthürden überwunden und dürften schon bald zurückkehren. Auf der weltgrößten Mobilfunkmesse MWC wird deutlich: Die Geräte aus Fernost werden immer innovativer.

Wer in den vergangenen Monaten in Deutschland ein Smartphone kaufen wollte, auf dem kein Apple-Logo prangte, hatte es nicht leicht. Denn die Auswahl war nicht groß. Viele Marken von Android-Herstellern waren schlichtweg aus den Regalen verschwunden. Der Grund: Der Netzwerktechnikkonzern Nokia konnte sich mit einer ganzen Reihe von chinesischen Herstellern nicht über Patentzahlungen einigen – und ging gerichtlich gegen den Verkauf ihrer Geräte vor.

Daraufhin zogen sich Oppo, OnePlus, Vivo und auch Realme vom deutschen Markt zurück. Ihre Geräte verschwanden von der Bildfläche. Wer ein neues Android-Smartphone haben wollte, landete dann meist bei Samsung und vielleicht höchstens noch bei Xiaomi.

Doch das könnte sich bald wieder ändern. Im Januar und Februar legten die Unternehmen endlich ihre Patentstreitigkeiten beiseite. Die chinesischen Hersteller aus dem riesigen Firmengeflecht BBK Electronics, zu dem Oppo, OnePlus, Vivo und Realme gehören, dürften in Deutschland schon bald einen neuen Anlauf nehmen. „Wir erwarten, dass sich die chinesischen Hersteller den Marktneustart in Deutschland einiges kosten lassen“, sagt der Manager eines Konkurrenzunternehmens.

Tatsächlich hat sich der Smartphone-Markt hierzulande in den vergangenen Jahren grundlegend verändert. So ist Huawei von der Bildfläche verschwunden. Der Konzern war kurz davor, Samsung als Weltmarktführer abzulösen, als er von amerikanischen Sanktionen getroffen wurde.

In der Folge konnte Huawei weder Smartphones anbieten, die in den neusten 5G-Netzen funken, noch konnte der Hersteller beliebte Google-Dienste wie Google Mail, Maps oder YouTube auf seinen Geräten installieren. Nicht einmal der Play Store von Google durfte auf ihnen zugänglich sein.

Mit diesen Einschränkungen waren die Smartphones praktisch unverkäuflich. Huawei ist damit in Deutschland in der Statistik unter „Sonstige“ verschwunden – mit einem kaum noch messbaren Marktanteil.

Huawei gelingt Comeback in China

Das gilt jedoch nicht für den Heimatmarkt China. Dort gelang dem Unternehmen ein erstaunliches Comeback. Zwar ist der Konzern auch dort im vergangenen Jahr aus den Top-5 herausgefallen. Doch im vierten Quartal meldeten die Marktforscher plötzlich für Huawei ein Wachstum von fast 50 Prozent.

Dem Hersteller war es – zur Überraschung aller Beobachter – mit seinem Mate 60 Pro gelungen, ein Gerät mit 5G-Geschwindigkeit auf den Markt zu bringen. Die US-Sanktionen trafen aber nur Huawei, andere Hersteller aus China konnten ihre Geräte weiter produzieren und verkaufen, bis es zu den Streitigkeiten mit Nokia kam, die nun aber beigelegt sind.

Mit dem Neustart von Oppo, OnePlus, Vivo und Realme dürfte künftig also die Geräteauswahl vielfältiger werden. „Europa ist für Oppo von zentraler Bedeutung, und Oppo-Produkte werden wieder in ganz Europa erhältlich sein“, sagte Oppos Europa-Chef Bingo Liu am Rande des Mobile World Congress (MWC), der weltgrößten Leistungsschau der Mobilfunkbranche in Barcelona.

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Tatsächlich gelingt es den chinesischen Herstellern, zunehmend innovativer zu werden. So hat Honor mit dem Magic V2 ein faltbares Smartphone auf den Markt gebracht, das zusammengeklappt mit 9,9 Millimeter nicht dicker ist als ein normales Gerät – ein Novum in der Welt der Falt-Smartphones. Das Display soll mindestens 400.000 Faltvorgänge unbeschadet überstehen.

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Honor gehörte ursprünglich zu Huawei. Nach dem Start der US-Sanktionen hat das Unternehmen den Hersteller jedoch verkauft. Auf dem MWC hat Honor nachgelegt. Sein Magic6 Pro lässt sich dank künstlicher Intelligenz sogar zum Teil mit den Augen steuern.

Xiaomi setzt auf Innovationen und Kooperationen

Der chinesische Hersteller Xiaomi hat in Barcelona das Ergebnis seiner Zusammenarbeit mit dem Fotopionier Leica vorgestellt. Das Xiaomi 14 Ultra soll nicht nur bessere Fotos als die Konkurrenz machen. Nutzer können von sich einen KI-Avatar erstellen lassen, der auf dem Gerät aus etwa drei Dutzend Fotos erstellt wird und fotorealistisch aussieht. Im Anschluss können Nutzer per Text eingeben, welche Kleidung und in welcher Umgebung die Person gezeigt werden soll.

Und auch ZTE hofft, in Deutschland erneut einen Fuß in die Tür zu bekommen und hat den Start des Nubia Flip angekündigt, ein Faltsmartphone, das in Japan weniger als 400 Euro kosten soll. Der Preis für Deutschland steht bisher nicht fest.

Eine starke Stellung im deutschen Markt hat inzwischen Xiaomi eingenommen. „Innovationen stehen im Zentrum von allem, was wir tun“, sagte Xiaomi-Präsident William Lu auf dem Mobile World Congress (MWC) in Barcelona. Diese Innovationen auf den internationalen Markt zu bringen, sei oberste Priorität. „Das ist der Grund, warum wir die Top-3-Marke auf der Welt geworden sind.“

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Auch Marktforscher trauen dem Unternehmen viel zu. „Xiaomi ist das innovativste Unternehmen unter den chinesischen Smartphone-Herstellern“, sagt Gartner-Analysting Annette Zimmermann.

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Zudem sei Xiaomi sehr breit aufgestellt. In Barcelona zeigt das Unternehmen nicht nur seine neusten Smartphones, sondern auch sein erstes Elektroauto. Damit sei Xiaomi bei Ressourcen und Synergien vergleichbar mit Samsung und Apple.

Ganz allein trauen sich chinesische Hersteller jedoch nicht vor. Um ihre Marken aufzuladen, setzen sie auf Kooperationen. Xiaomi arbeitet dafür mit Leica zusammen und hofft so, von der legendären Kameramarke zu profitieren. Oppo hat sich dafür den Kameraspezialisten Hasselblad ausgesucht.

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